Beziehung zwischen Blutlactatwerten, Teilbewertung dem Sequential Organ Failure Assessment und der 28 Tage-Mortalität bei frühem und spätem Aufenthalt auf der Intensivstation: eine retrospektive Beobachtungsstudie

Die nachstehenden Zeilen sind eine Zusammenfassung des Artikels „Beziehung zwischen Blutlactatwerten, Teilbewertung  dem Sequential Organ Failure Assessment und der 28 Tage-Mortalität bei frühem und spätem Aufenthalt auf der Intensivstation: eine retrospektive Beobachtungsstudie“ dessen Originaltitel “Association between Blood Lactate Levels, Sequential Organ Failure Assessment Subscores, and 28-day Mortality during Early and Late Intensive Care Unit Stay: A Retrospective Observational Study”, in englischer Sprache von Tim C. Jansen, Jasper van Bommel, Roger Woodward, Paul G. H. Mulder und Jan Bakker verfasst und in Critical Care Medicine (Crit Care Med. 2009;37(8):2369-2374) veröffentlicht wurde.

Ziele: Beurteilung, ob die Höhe und Dauer des Anstiegs der Blutlactatwerte mit einer täglichen Punktevergabe  für Sequential Organ Failure Assessment (SOFA)(Bewertung des sequentiellen Organversagens) und der Teilbewertung von Organversagen verbunden sind sowie die Bewertung dieser Verbindungen während der frühen und späten Phasen des Aufenthalts auf der Intensivstation.

Methode: Retrospektive Beobachtungsstudie.

Rahmen: Gemischte Intensivstation einer Universitätsklinik

Patienten: 134 heterogene Intensivpatienten.

Operationen: Keine.

Messungen und wichtigste Ergebnisse: der Bereich unter der Lactatkurve über 2,0 mmol/ (LactatAUC>2) wurde berechnet. Die Tageswerte  der SOFA-Bewertungen (Bewertung des mit Sepsis in Verbindung stehenden Organversagens), die  während der ersten 28 Stunden des Aufenthalts auf der Intensivstation erzielt wurden, um den Ausgangswert (Tag 1), den Maximalwert, den Gesamtwert und die Durchschnittsbewertung zu berechnen. Die LactatAUC>2-Tageswerte wurden mittels der Analyse des Varianz-Mischmodells sowohl mit den SOFA-Tageswerten als auch den Teilbewertungen der Organe verknüpft. Dies wurde auch separat während der Frühphase (<2,75 Tage) und der Spätphase (> 2,75 Tage) des Aufenthalts auf der Intensivstation durchgeführt.

Im Vergleich zu Patienten mit normalen Lactatwerten (n = 78) waren alle durchschnittlichen SOFA-Variablen höher bei Patienten mit Hyperlactatämie (n = 56) (SOFA-Ausgangswert: 9 [IQR 4-12] vs. 4 [2-7]; SOFA-Höchstwert: 10 [5-13] vs. 5 [2-9], SOFA-Gesamtwert: 28 [10-70] vs. 9 [3-41], SOFA-Durchschnittswert: 7 [4-10] vs. 4 [2 -6], alle p <0,001). Die allgemeine Beziehung zwischen dem Tageswert von LactatAUC>2  und dem SOFA-Tageswert war ein Anstieg von 0,62 Punkten SOFA-Punkten pro 1 Tag mmol/LactatAUC>2 (Konfidenzintervall 95%; 0.41- 0.81, p <0,00001). Während eines frühen Aufenthalts auf der Intensivstation lag das Verhältnis zwischen LactatAUC>2 und SOFA  bei 1,01 (Konfidenzintervall 95%; 0,53 bis 1,50; p <0,0005)und während eines späten Aufenthaltes auf der Intensivstation wurde es auf 0,50 reduziert (95% Konfidenzintervall; 0,28-0,72; p <0,0005). Die Teilbewertungen von Atmung (0,30; 0,22-0,38; p <0,001)und Koagulation (0,13; 0,09-0,18, p <0,001)waren sehr stark mit LactatAUC>2 verbunden.

Schlussfolgerungen: Der Lactatspiegel steht in sehr direktem Zusammenhang mit den SOFA-Bewertungen. Diese Beziehung war während der ersten Phase des Aufenthalts auf der Intensivstation stärker, die eine zusätzliche indirekte Unterstützung für eine frühe Wiederbelebung liefert, um ein Organversagen zu verhindern. Die Ergebnisse bestätigen, dass Hyperlactämie als Warnsignal für Organversagen angesehen werden kann.

 

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